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Dienstag, 15. Mai 2012

Deutsche Wirtschaft kein Interesse an hochqualifizierten Migrantinnen?


Hochqualifizierte Migrantinnen k Deutsche Wirtschaft kein Interesse an hochqualifizierten Migrantinnen?Studie 

Eine zweijährige Studie des BMBF belegt, auf welche Schwierigkeiten hochqualifizierte Migrantinnen in Deutschland treffen. Eine inadäquate Beschäftigung und eine mangelnde Anerkennung der im Ausland erworbenen Qualifikationen und Abschlüsse sind nicht selten. Dazu kommen die gleichen Probleme mit denen auch deutsche Frauen zu kämpfen haben.

 

 

Unter dem Titel „Arbeitsmarktintegration hochqualifizierter Migrantinnen – Berufsverläufe in Naturwissenschaft und Technik“ untersuchte ein Forschungsverbund die Zugangschancen und Integrationsverläufe von hochqualifizierten Migrantinnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Unternehmen des Technologiesektors. Man fragte sich wie Migrantinnen in Spitzenpositionen vertreten sind und wie sich ihr Weg dorthin gestaltet. Vor allem ob Geschlecht und Migration Einfluss auf den Berufsverlauf haben. Die Studie wurde von der HU Berlin, der TU Hamburg-Harburg und der RWTH Aachen im Rahmen eines vom BMBF und Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Forschungsprojekt erstellt.

Hochqualifizierte Migrantinnen sind oft nicht ausbildungsadäquat beschäftigt
Zentrales Ergebnis der Studie ist, dass hochqualifizierte Migrantinnen auch mehrere Jahre nach ihrer Migration nach Deutschland einen erschwerten Zugang zum Arbeitsmarkt haben. 2009 waren etwa 40 Prozent der in Deutschland lebenden hochqualifizierten Migrantinnen zwischen 23 und 65 Jahren nicht erwerbstätig. Im Vergleich zu hochqualifizierten Frauen und Männern ohne Migrationshintergrund ist eine Minderheit der ebenso qualifizierten Migrantinnen ausbildungsadäquat beschäftigt. Oft arbeiten diese Migrantinnen vielmehr in teilzeitlichen Arbeitsverhältnisse und sogenannten typischen Frauenberufen, Tätigkeiten in Handel und Verwaltung oder personenbezogene nicht-wissenschaftlichen Dienstleistungen. Dadurch haben sie ein niedriges Einkommen, geringe Aufstiegsmöglichkeiten und eine niedrige Arbeitsplatzsicherheit.

Netzwerke verhelfen zum beruflichen Aufstieg
Eine erfolgreiche berufliche Laufbahn von Migrantinnen erweist sich oft als schwierig. Ihre Qualifikationen in Technik und Naturwissenschaft würden der Studie zufolge oft aufgrund ihres Geschlechts und des Erwerbs im Ausland abgewertet. Hinzu kommt, dass unvollkommene Sprachkenntnisse oft mit fachlicher Inkompetenz gleichgesetzt werden. Von Seiten der Migrantinnen wird vor allem ein unzureichender Zugang zu Informationen und Sprachkursen auf einem hohen Niveau bemängelt. So entwickelten Migrantinnen ein hohes Maß an Eigeninitiative um etwa Fachvokabular zu erlernen und passen sich schnell an die jeweilige Unternehmenskultur an. Durch Eigeninitiative allein ist ein Aufstieg aber oft noch nicht möglich. Berufsbezogene Netzwerke sind hierbei enorm hilfreich, um schließlich auch die „gläserne Decke“ zu durchbrechen.
Ein weiteres Problem am deutschen Arbeitsmarkt ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Fehlende Einrichtungen für Kinderbetreuung, eine wenig familienfreundliche Arbeitskultur, der Ausschluss von Frauen von höheren Positionen und eine hohe Verfügbarkeit für Arbeitsplätze in technologischen und wissenschaftlichen Berufen erschweren vielen Frauen einen beruflichen Aufstieg.

Quelle: Migration-Business.de